Pressebericht aus der SWP/NWZ vom 5. Februar 2024.
Brauchtum Glasfaser, Metzgersterben, Gender-Wahnsinn und ein vergessener Kalendertag – beim 34. Festabend der Salacher Fasnet nehmen die Narren viele Themen auf die Schippe.
Die Salacher haben einen humorvollen Bürgermeister, der bei den Gastauftritten eine gute Figur auf der närrischen Bühne abgibt. Angeführt von Fasnetspräsident Timo Hommel und Moderator Gerhard Munz starten laut einer Pressemitteilung über 70 eigene Akteure den Angriff auf die Lachmuskeln der bunt verkleideten Zuschauer in der vollbesetzten Stauferlandhalle. Zunächst hat der Narrennachwuchs das Wort. Wie man einen Lottogewinn richtig ausgibt, darüber haben Nicholas Casanova und sein Vater unterschiedliche Vorstellungen. Am Ende gibt die Mutter das ganze Geld aus, aber der elf-jährige Nicholas feiert eine gelungene Premiere. Der Büttel, die Traditionsfigur der Salacher Fasnet, wartet mit den Bekanntmachungen aus der Gemeinde auf. Wegen der vielen Bauprojekte im Ort würden die Bauamtsleiter im Rathaus schnell das Weite suchen. Weiberfasnet heiße wohl bald „femininer Ausnahmezustand“, sinnierte Büttel Stefan Seehofer weiter und gratulierte den Fußballern der TSG Salach zum Aufstieg: „Sportler ist, wer raucht und trinkt, und trotzdem seine Leistung bringt.“ Die Gruppe SaTiRaMa gab einen Einblick in den hektischen Alltag des Salacher Ordnungsamts und erhielt Unterstützung von „Bürgermeister-Praktikant“ Dennis Eberle. Neben illegalen Plakataktionen kümmert man sich um entlaufene Katzen und liefert eine schlüssige Erklärung, warum die Salacher CDU im diesjährigen Heimatkalender den 29. Februar vergessen hat: „Die CDU will, dass der Merz früher kommt.“
Die Redner gehen der Salacher Fasnet nicht aus, das beweist Michael Mürder mit seinem ersten Auftritt. Er berichtet recht unverblümt aus seinem Leben als Nebenerwerbs-Comedian. Die Salacher Hexen entern tänzerisch die Bühne und haben für noch unentschlossene Kandidaten bei der diesjährigen Kommunalwahl einen Anreiz, sich aufstellen zu lassen: „Wer in den Gemeinderat gewählt wird, kriegt immer vorne gute Karten bei der Fasnet“, appelliert Oberhexe Petra Seitz, der das inzwischen hauptsächlich internationale Speisenangebot in Salachs Lokalen kein Dorn im Auge ist. Auf schwäbische Hausmannskost setzen die Filstaler Speckbuaba. Markus Zipperle und Timo Hommel versuchen sich an der Zubereitung eines Hackbratens, singen ein Loblied auf die „Maultasch“ und sorgen für Lachtränen im Publikum. Zwischen den Vorträgen glänzen drei Salacher Garden und fordern mit tollen Gardetänzen Zugaben heraus. Die „Milfs“ – Männer in lustigen Fummeln in Salach – fliegen mit Pilot Dennis Eberle nach Mallorca und drücken kräftig auf das Stimmungsbarometer. Der Showtanz der Garde mit dem Motto „Barbie“ ist der würdige Schlusspunkt. Nach dem Finale geht es aber mit Dine & Robi auf der Tanzfläche weiter.